CarNoGo – warum ich in New York kein car2go Auto mieten konnte

(only in german – sorry)

Kennt ihr das? Diese innovativen Mobilitätskonzepte? Immer und überall verfügbar, einfach die App öffnen und einsteigen?

Nun, wie sich herausstellte, gilt das nicht überall.

Aber von vorn. Ich war vor kurzem in den USA, genauer gesagt in New York. Das U-Bahn System dort ist schlicht und einfach Mist und dann waren auch gleich noch 2 Linien aufgrund von Bauarbeiten teilweise gesperrt. Und obwohl ich der englischen Sprache einigermaßen mächtig bin, war es mir nicht möglich herauszufinden, was nun wie und wo genau gesperrt ist.

Egal. Es musste ein alternatives Fortbewegungsmittel her und da ich weder die Uber noch die Lyft App auf meinem Telefon hatte, überkam mich ein freudiges Lächeln, als ich einen kleinen weiß-blauen Car2Go Smart sah. Nur leider konnte ich die Car2Go App nicht dazu überreden, mir das Fahrzeug zur Miete zu überlassen.

Und um es kurz zu machen – es geht nicht. Als deutscher Nutzer von Car2Go kann man in den USA keine Fahrzeuge mieten. Es ist eine erneute, manuelle Verifizierung des Führerscheins nötig, die nur vor Ort gemacht werden kann. Selbst wenn man dieses Hindernis hinter sich bringen könnte (was bei einem längeren Aufenthalt durchaus möglich wäre), benötigt man zusätzlich noch einen neuen Car2Go Account. “Pendelt” man also häufiger zwischen den USA und Deutschland, müsste man sich auf dem Smartphone also auch ständig an der App an- und abmelden.

Das Schlimmste aber daran – die deutsche Car2Go Website schweigt sich über diese Beschränkung aus. Ich musste wirklich ziemlich lange suchen, bis ich schließlich auf der amerikanischen Website – und dort auch sehr versteckt – diese Info fand. Natürlich habe ich auch versucht, den amerikanischen Kundendienst anzurufen. In der seeeeeehr langen Warteschlange habe ich aber aufgegeben.

Sehr ärgerlich das Ganze. Letztendlich wurde ich dann Kunde von Lyft und Uber, wobei die “Lyft Experience” die deutlich Bessere war.

car2go – ein Erfahrungsbericht

(only in german – sorry)

Dem oder der aufmerksamen Leser/-in  meines Blogs dürfte schon bekannt sein, dass ich hin und wieder Nutzer des Carsharing Angebotes der Deutschen Bahn namens Flinkster bin. Ein ganz klarer Nachteil von Flinkster war bisher, dass das “geteilte” Fahrzeug wieder dort abgestellt werden musste, wo man es zuvor abgeholt hatte. Eine reine one-way Fahrt war nicht möglich.

Doch seit kurzem haben die Deutsche Bahn und Daimler (Car2Go) ihre Cahrsharing Angebote zusammen gelegt. Der Vorteil daran: Car2Go ermöglicht nicht nur die one-way Fahrt, vielmehr kann man das geteilte Fahrzeug an jedem beliebigen Ort innerhalb des Car2Go Geschäftsgebietes einfach abstellen. Eine zusätzliche Registrierung oder Anmeldung ist für Flinkster Nutzer dabei nicht notwendig. Einzig und allein eine PIN sollte man für seinen Flinkster Acccount festgelegt haben, was sich aber in wenigen Minuten auf der Website bewerkstelligen lässt. In der Flinkster App geht das leider nicht.

Praktisch funktioniert die Nutzung dann recht einfach und komfortabel. Ich bestimme mit Hilfe der Flinkster Smartphone App meinen Standort und bekomme dort sehr zügig zunächst alle Flinkster Fahrzeuge im näheren Umkreis angezeigt und mit kurzer Verzögerung dann die verfügbaren Car2Go Fahrzeuge. Eine adressspezifische Suche, unabhängig vom aktuellen Standort, ist ebenfalls möglich. Hat man ein passendes Fahrzeug in der näheren Umgebung gefunden, kann man es für max. 30 Minuten reservieren, damit in der Zwischenzeit kein anderer damit wegfährt. Die App zeigt neben dem Kennzeichen und dem Standort, auch den Ladestand bei Elektrofahrzeugen an.

Am reservierten Fahrzeug angekommen – in meinem Fall (wie im gesamten Großraum Stuttgart) ein e-Smart der 2. Generation (Smart Fortwo ED) – wird dieses aus der Flinkster App heraus geöffnet. Vorteil dieses Konzepts ist ganz klar, dass ich keine extra Zugangskarte /-schlüssel benötige (oder wie im Falle von Flinkster einen Aufkleber auf meinem Führerschein habe, dessen rechtliche Zulässigkeit ohnehin in Frage steht; Stichwort: Veränderung eines amtlichen Dokumentes). Doch darin liegt gleichzeitig der größte Nachteil – die Gebundenheit an das Smartphone bzw. die App (Verlust, Akku leer, kein Empfang – siehe weiter unten). Und so kam es an einem schönen Morgen, dass es offensichtlich technische Probleme bei Car2Go gab und ich zwar ein Fahrzeug reservieren konnte, aber als ich davor stand, es nicht öffnen konnte. Das Problem hatten zu der Zeit offensichtlich viele Kunden, denn die Hotline war überlastet, so dass ich nicht herausfinden konnte, ob man dort in der Lage gewesen wäre, das Fahrzeug zu öffnen.

Doch zurück zum Normalzustand – der erfolgreichen Öffnung per App. Dies dauert gefühlt zwischen 20 und 30 Sekunden. Nach Öffnung der Türen, wird man freundlich vom multifunktionalen Bordcomputer begrüßt. Im Display des besagten Bordcomputers, der gleichzeitig Freisprecheinrichtung, Radio und Navi ist, muss nun die bereits oben angesprochene PIN eingeben sowie die Nutzungsbedingungen erneut bestätigt werden (musste bereits bei der Reservierung in der App getan werden). Anschliessend wird der Schlüssel ins Zündschloss gesteckt und die Fahrt kann beginnen.

Das Fahren selbst funktioniert problemlos und nach einer Woche mit täglicher Nutzung eines e-Smarts, war der Umstieg auf ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ein wenig seltsam (Stichwort: keine Rekuperation). Die Unterschiede zum 2012 von mir gefahrenen e-Smart der 1. Generation sind dramatisch. Die aktuelle Generation fährt schneller, weiter und wirkt allgemein ausgereifter. Allein der Fahrkomfort lässt immer noch stark zu wünschen übrig. Hart wie ein Brett ist immer noch stark untertrieben.

Wie am Anfang des Artikels erwähnt, kann man das Fahrzeug an einer beliebigen Stelle im Car2Go Geschäftsgebiet abstellen. Der Bordcomputer weißt einen anhand der aktuellen Fahrzeugposition auch daraufhin, wenn man das Geschäftsgebiet verlässt. In diesem Falle muss man dann zunächst in das Geschäftsgebiet zurückkehren, bevor das Fahrzeug final abgestellt werden kann. Warum final ? Eine Fahrtunterbrechung außerhalb des Geschäftsgebietes ist durchaus möglich. In der praktischen Umsetzung des Geschäftsgebietes gibt es meiner Meinung nach allerdings noch Korrekturbedarf. So ist das Geschäftsgebiet im Großraum Stuttgart kein großer Kreis oder ein großes Rechteck, sondern ein Gebilde mit Unterbrechungen und ausgelassenen Bereichen. Das mag durchaus nachvollziehbare Gründe haben, ist aber für den ortsfremden Kunden nicht besonders hilfreich und vorallem nicht kurzfristig planbar. Im Zweifelsfalle muss man also vor Fahrtantritt auf der Website von Car2Go schauen, ob das Ziel innerhalb des Geschäftsgebietes liegt oder nicht.

Liegt das Ziel im Geschäftsgebiet, ist die Fahrzeugmiete schnell beendet. Zieht man den Schlüssel aus der Zündung, erscheint im Bordcomputer der Vorschlag “Miete beenden”. Bestätigt man dies, wird ein Countdown von 15 Sekunden angezeigt, der allerdings erst beginnt, nachdem alle Türen geschlossen wurden. Das heißt selbst für den Fall das man etwas liegengelassen hat, hat man nach Schliessen der letzten Tür noch 15 Sekunden Zeit um es rauszuholen. Sollte das nicht reichen, so steht das Fahrzeug nach ca. 2 – 3 Minuten wieder zur Buchung in der App zur Verfügung.

An dieser Stelle müsste ich jetzt noch diverse Sonderfälle erwähnen, bspw. der Akku is (fast) leer, ich habe eine Panne / Unfall und Ähnliches. Da ich bisher noch keine Erfahrungen damit habe, würde ich diese dann ggf. hier nachreichen.

Interessant ist natürlich noch der Preis. Dieser liegt im Großraum Stuttgart derzeit bei 0,29 EUR / Minute. Das mag auf den ersten Blick viel erscheinen – denn was ist schon eine Minute – ist aber um ein vielfaches billiger als eine Taxifahrt. Auch einem Vergleich mit dem Nahverkehr kann das Preismodell, insbesondere auf Kurzstrecken, standhalten.

Fazit:

Insgesamt gesehen bin ich bisher von Car2Go sehr begeistert. Es ermöglicht mir unkomplizierte Mobilität in fremden Umgebungen zu einem fairen Preis. Nachbesserungsbedarf gibt es meiner Meinung nach bei der Umsetzung des Geschäftsgebietes sowie bei der Gebundenheit an ein Smartphone. Generell ist natürlich die nicht vorhandene Verfügbarkeit in kleineren Städten zu bemängeln.