160 Minuten…

(only in german – sorry)

Tja liebe Bahn – ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht das du erst nach meinem Bahncard 100 Abenteuer einen neuen Verspätungsrekord aufstellst. Aber mal ganz ehrlich – 160 Minuten sind schon ein starkes Stück. Und das zudem mitten in der Nacht. Klar – der City Night Line hat immer mal ordentliche Verspätungen, nur holt er die zumeißt wieder auf, da in seiner normalen Fahrzeit ewige Aufenthalte an Bahnhöfen eingeplant sind.

Ganz besonders interessant fand ich die Begründung: Bauarbeiten. Da stelle ich mir zwangsläufig die Frage, ob es bei der Bahn tatsächlich ungeplante Bauarbeiten gibt ? Ich habe zwar keine Ahnung vom Bauhandwerk, aber in den letzten Jahren konnte ich durch aufmerksames Beobachten feststellen, dass bei Bauarbeiten der Bahn immer eine ganze Menge Leute involviert sind. Da wären die Posten zur Streckensicherung, die Bauüberwacher, die tatsächlichen Bauarbeiter und so weiter. Weiterhin habe ich bei nahezu jeder Bahnbaustelle schwere Technik gesehen. Schienenbagger, seltsame Gleis- und / oder Schotterverlegemaschinen, teilweise Gleise, ganze Weichen und vieles mehr. Worauf möchte ich hinaus ? Richtig – ich glaube nicht daran, dass es bei der Bahn ungeplante Bauarbeiten gibt. Dieser Annahme folgend frage ich mich weiterhin, ob es dann wirklich nicht möglich ist, die Fahrgäste rechtzeitig darüber zu informieren, dass es zu Verzögerungen von bis zu 160 Minuten kommen kann.

Warum das gut wäre ? Nun ganz einfach. In meinem Falle waren die 160 Minuten Verspätung leider 100 Minuten zuviel. 60 Minuten Verspätung hatte ich als Puffer eingeplant. Aber fast das Dreifache ? Nein. Und so kam es, dass ich mir in einer kalten Dienstagnacht um 0:15 Uhr (denn genau zu diesem Zeitpunkt tauchte die Verspätung erstmals im DB Navigator auf (Abfahrt wäre um 01:21 Uhr gewesen)) Gedanken machen musste, wo ich denn jetzt ein Auto herbekomme und ob ich überhaupt noch wach genug bin, um selbiges zu pilotieren. Glücklicherweise fand ich auf beide Fragen eine positive Antwort, so dass ich knapp 1 Stunde später im Auto saß und die leeren deutschen Autobahnen befuhr. Natürlich bewaffnet mit reichlich Kaffee. Das Ganze führte in letzter Konsequenz zu einem 18 Stunden (Arbeits-)tag und dem altbekannten Gefühl, dass der Bahn ihre Fahrgäste absolut und vollkommen egal sind.

Nachtrag:

Ebenfalls sehr unschön . Im DB Navigator stand zunächst eine Verspätung von 20 Minuten, aus der dann 60, 120, 140 und schliesslich knappe 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges 160 Minuten wurden. Tut das wirklich Not ? Wie wäre es, einfach mal von “best case” Anzeige auf “worst case” umzuschalten ?

Deutsche Bahn: Nichts Genaues weiß man nicht

(only in german – sorry)

bahnbauarbeiten Die Bahn unterhält mit der Website http://bauarbeiten.bahn.de ein Portal, auf dem sich Fahrgäste über Änderungen im Zugbetrieb aufgrund von Bauarbeiten informieren können. Soweit so gut. Die Informationen die das Portal zur Verfügung stellt sind recht umfangreich. Teilweise werden die Informationen direkt auf der Website präsentiert, teilweise werden PDF´s mit (zusätzlichen) Informationen angeboten. Übersichtlich und leicht verständlich geht meiner Meinung nach anders.

Am Wochenende allerdings habe ich auf der besagten Seite eine Auskunft gefunden, die an Ungenauigkeit und Beliebigkeit kaum zu überbieten ist (siehe Foto).

Schauen wir uns das doch mal im Detail an:

– 1. Satz => Aha. Mehrere Züge der Linien RE 1 und RB 20. Sind es denn jetzt 2 oder 3 oder 57 Züge ? Und ähhh welche Züge denn bitte genau ? Oder darf ich würfeln ?

– 2. Satz => Ich soll also die 26 – 37 Min. spätere Ankunft beachten. Ich frage mich ernsthaft, wer das ausgerechnet hat. Wahrscheinlich hat man 2 Busse losgeschickt und jeweils ein Bahnmitarbeiter saß darin um die Zeit zu stoppen. Schnellster Bus: 26 Minuten. Langsamster Bus: 37 Minuten. Ein normaler Mensch hätte 25 – 40 Minuten geschrieben oder sich gleich pauschal auf 40 Minuten festgelegt. Beides wäre aber unkorrekt. Was wohl passiert wenn der Bus nur 25 Minuten braucht ? Oder 38 Minuten ?

– 3. Satz, Teil 1 => Jetzt wird es ganz besonders kurios. Einige Bus fahren früher ab. Aha. Sind es die Selben wie in Satz 1 ? Wäre unlogisch, denn es ist eine andere Fahrrichtung.

– 3. Satz, Teil 2 => Diesmal sind es 22 – 39 Minuten, die die Busse eher abfahren. Interessant. Daraus lässt sich schliessen, dass a) die Busse von Erfurt nach Weimar 3 Minuten schneller sind als in Gegenrichtung und b) aber auch 2 Minuten langsamer sein können. Hatten wir in Satz 2 noch eine Zeitsspanne von 11 Minuten sind es inzwischen schon stattliche 17 Minuten.

– 4. Satz (Kotzgrenze erreicht) => Einige Busse fahren geringfügig später in Erfurt Hbf ab. Also ähhh jetzt komm ich nicht mehr mit. Hatte der Bahnitarbeiter der sonst die frühere / spätere Abfahrtszeit ermittelt hier keine Lust mehr und hat stattdessen einfach geringfügig angegeben ? Oder gab es ein Problem bei der Ermittlung des statistischen Mittels ?

Für mich bleibt nur eine Erkenntnis: ich habe weder eine Ahnung welche, noch wann die verf****** Busse abfahren !!!