Wie Mitarbeiter die Deutsche Bahn sehen

(only in german – sorry)

Zeit Online hat einen interessanten Artikel gebracht, wie Mitarbeiter die Deutsche Bahn sehen.

Mir persönlich fehlt der Aspekt, welche Rolle eigentlich die Politik – und das ist keine Kleine – bei den Problemen der Bahn spielt. Auch wenn der Fokus des Artikels auf der Mitarbeitersicht liegt (und das ist gut so), wird zumindestens kurz die Verantwortung des Managements erwähnt. Eine mindestens gleichwertige Erwähnung der politisch Verantwortlichen hätte nicht geschadet.

Trotzdem – lesenswert !

Warum die Bahn immer noch unfähig ist

2016-10-05-18-56-08(only in german – sorry)

Ich habe schon lange nicht mehr über die Deutsche Bahn geschrieben. Hauptsächlich weil ich in letzter Zeit primär Auto gefahren bin. Woran die Bahn nicht ganz unschuldig ist, zumindestens was ihre Servicequalität und Pünktlichkeit aus dem Jahre 2015 angeht. Aber neues Jahr, neues Glück und in 2016 gab es bisher wenig Grund zur Klage.

Heute allerdings hat die Bahn wieder einmal gezeigt, dass man immer noch ein Kandidat für “fix the basics” ist. Was war passiert ? Nun, nichts Außergewöhnliches und genau das macht es so schlimm. Eine Rollstuhlfahrerin inklusive 2 Begleitpersonen wollte den ICE 729 besteigen und hatte für ihre Reise entsprechende Sitzplätze in Wagen 25 reserviert. Dumm nur, dass der Zugbegleiter offensichtlich weder wusste wo sich Wagen 25 noch der speziell für RollstuhlfahrerInnen konzipierte Bereich befindet. Also wurde die Dame mit Hilfe der recht rustikalen Einstiegsrampe in den Gang zwischen Wagen 23 und 22 befördert, wo sie auch den Rest der Reise verbringen sollte. Übrigens sollten auch ihre 2 Begleitpersonen stehen (bleiben). Bereits zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir – what the fuck – der Zug fährt bis 300km/h und schaukelt dabei recht ordentlich, das kann der Zugbegleiter nicht ernst meinen. Glücklicherweise stürmte genau in diesem Moment seine wesentlich jüngere Kollegin herbei und erkläre mit schlichten aber eindringlichen Worten, dass die Rollstuhlfahrerin an ihrem jetzigen Aufenthaltsort nicht bleiben kann. Welch Wunder ! Also wurde erneut die rustikale Rampe organisiert, die Rollstuhlfahrerin aus dem Waggon bugsiert, zu ihrem eigentlich Waggon gebracht und dort – natürlich wieder mit der rustikalen Rampe – in den Zug befördert. Und schwups hatte der ICE 10 Minuten Verspätung (Unfähigkeit wird bei der Bahn übrigens mit “Verspätung eines vorausfahrenden Zuges” übersetzt – siehe Bild).

Vielleicht gehts nur mir so, aber an Stelle der Rollstuhlfahrerin wäre ich mir ganz schön verarscht vorgekommen.

Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön

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berlinlinienbusIch bin meinem liebsten öffentlichen Verkehrsmittel, der Deutschen Bahn, untreu geworden und eine Runde Fernbus gefahren. Genauer gesagt mit der Firma Berlinlinienbus, durchgeführt wiederum von der Firma Steinbrück Reisen.

Und ich muss sagen, dass war gar nicht schlecht. Ich bin grundsätzlich kein großer Freund des Busfahrens, aber in diesem Fall war es eine 7,50 EUR (Onlinespecial Bus) vs. 32,- EUR (Bahn mit Bahncard 50, also eigentlich 64 EUR) pro Fahrt Entscheidung. Kurz im Kopf überschlagen bedeutet dass, das die Bahn ohne Bahncard 50 gleich 9x teurer und mit Bahncard 50 immerhin noch rund 4x teurer gewesen wäre. Auf die 64,- EUR komm ich gerade selbst irgendwie nicht klar. Fairerweise sei noch erwähnt, dass jedes Gepäckstück das ins Gepäckfach des Busses wandern soll, 1,- EUR extra kostet. Naja zurück zur Sache.

Erste Auffälligkeit beim Fernbusfahren war die ausgesprochene und ehrliche Freundlichkeit des Busfahrers. Ganz anders als der typische “Klassenfahrt – ich hasse euch alle ihr sch*** Gören Typ”. Nächste Auffälligkeit – der Bus war überpünktlich da und fuhr auch entsprechend pünktlich los. Und er kam auch noch genau pünktlich an. Verrückt. Der Bus selbst war ein mittelmässig komfortabler Reisebus mit etwas seltsamen Klima, dass man aber immerhin individuell am Platz mit Frischluft beeinflussen konnte. Die Sitze waren hier und da mit etwas Leder gepimpt, aber nach 3:45h war das Ende der Komfortzone dann doch erreicht. Der Sitzabstand ist okay, wenn gleich deutlich geringer als im ICE. Will man mit seinem Laptop arbeiten wird genau das aber zum Problem. Die Minitische würden ihn zwar theoretisch halten, jedoch ist der Winkel zwischen Tischplatte und Vordersitz derart ungünstig, dass man ihn max. im 60/70 Grad Winkel aufklappen kann. Schön ist anders. Leider gab es in meinem Bus keine Steckdosen und weit und breit kein WLAN. Dafür war der Handyempfang außerordentlich gut. Ebenfalls auffällig – die fast schon sozialistischen Getränke- und Snackpreise (siehe Bild).

Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Meine erste Fernbusfahrt war ein überaus positives und für insgesamt 15,- EUR (Hin- und Rückfahrt) sehr preisgünstiges Erlebnis. Hätte ich allerdings für meine Fahrt 22,50 EUR pro Richtung zahlen müssen, dann hätte ich wahrscheinlich den Mehrpreis von 9,50 EUR für eine Bahnfahrt (mit Bahncard 50) in Kauf genommen. Warum ? Fahrzeit, Sitzkomfort und Steckdosen.

Ein ICE Ticket ohne City-Ticket

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Das Twitter Team der Deutschen Bahn (@DB_Bahn) hat es sicherlich nicht leicht. Es muss nicht nur unzählige Fragen von Reisenden, die im Tarif- und Servicedschungel der Bahn untergegangen sind, beanworten, sondern auch recht häufig den in Form von wütenden Tweets kundgetanen Ärger von Reisenden ertragen. Dabei ist das Twitter Team die mit Abstand fähigste Einheit im Konzern der Deutschen Bahn. Meine Fragen wurden immer schnell und kompetent beantwortet.

So auch gestern, als ich mich fragte, warum mein 42,- EUR teures, ICE Bahncard 50 Ticket kein Cityticket enthielt. Denn das Cityticket ist an sich eine schöne Sache. Man muss sich in fremden Städten keine Gedanken über den Tarifdschungel des örtlichen Nahverkehrs machen, denn das ICE Ticket mit Cityoption gilt als Fahrschein bis zum Zielort innerhalb einer Stadt. Meine naive Annahme war, dass dies auch auf die Straßenbahnlinie vom Schnell-Fahrstrecken-Bahnhof Siegburg/Bonn nach Bonn Hauptbahnhof zutrifft. Denn das ist schliesslich die einzige Existenzberechtigung dieser Straßenbahnlinie – die Verbindung zwischen dem Bonner Hauptbahnhof, der nicht an das 300km/h ICE Netz angebunden ist, und dem Siegburger Bahnhof.

Doch dem war nicht so. Die grundsätzlichen Voraussetzungen (nachzulesen hier: http://www.bahn.de/p/view/bahncard/vorteile/cityticket.shtml) hatte ich erfüllt. Also musste das vrsbonnsiegburgTwitter Team Licht ins Dunkel bringen. Und das taten sie dann auch (siehe Bild). Ich hatte zwar keine Ahnung was die genauen Ausdehnungen von Tarifgebiet 2600 sind, aber der Zusatz Stadtgebiet Bonn sagte mir, dass Siegburg/Bonn wohl nicht dazu gehört. Dumm. Ich gebe zu, dass es sich hierbei um eine Kleinigkeit handelt, die in keinem Verhältnis zu den vielen großen Problemen steht, die die Bahn hat. Ärgerlich bleibt es trotzdem und ein weiteres Indiz dafür, dass die ICE Schnellfahrstrecken mehr ein Prestigeprojekt sind / waren anstatt eines Mobilitätsförderers.

 

160 Minuten…

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Tja liebe Bahn – ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht das du erst nach meinem Bahncard 100 Abenteuer einen neuen Verspätungsrekord aufstellst. Aber mal ganz ehrlich – 160 Minuten sind schon ein starkes Stück. Und das zudem mitten in der Nacht. Klar – der City Night Line hat immer mal ordentliche Verspätungen, nur holt er die zumeißt wieder auf, da in seiner normalen Fahrzeit ewige Aufenthalte an Bahnhöfen eingeplant sind.

Ganz besonders interessant fand ich die Begründung: Bauarbeiten. Da stelle ich mir zwangsläufig die Frage, ob es bei der Bahn tatsächlich ungeplante Bauarbeiten gibt ? Ich habe zwar keine Ahnung vom Bauhandwerk, aber in den letzten Jahren konnte ich durch aufmerksames Beobachten feststellen, dass bei Bauarbeiten der Bahn immer eine ganze Menge Leute involviert sind. Da wären die Posten zur Streckensicherung, die Bauüberwacher, die tatsächlichen Bauarbeiter und so weiter. Weiterhin habe ich bei nahezu jeder Bahnbaustelle schwere Technik gesehen. Schienenbagger, seltsame Gleis- und / oder Schotterverlegemaschinen, teilweise Gleise, ganze Weichen und vieles mehr. Worauf möchte ich hinaus ? Richtig – ich glaube nicht daran, dass es bei der Bahn ungeplante Bauarbeiten gibt. Dieser Annahme folgend frage ich mich weiterhin, ob es dann wirklich nicht möglich ist, die Fahrgäste rechtzeitig darüber zu informieren, dass es zu Verzögerungen von bis zu 160 Minuten kommen kann.

Warum das gut wäre ? Nun ganz einfach. In meinem Falle waren die 160 Minuten Verspätung leider 100 Minuten zuviel. 60 Minuten Verspätung hatte ich als Puffer eingeplant. Aber fast das Dreifache ? Nein. Und so kam es, dass ich mir in einer kalten Dienstagnacht um 0:15 Uhr (denn genau zu diesem Zeitpunkt tauchte die Verspätung erstmals im DB Navigator auf (Abfahrt wäre um 01:21 Uhr gewesen)) Gedanken machen musste, wo ich denn jetzt ein Auto herbekomme und ob ich überhaupt noch wach genug bin, um selbiges zu pilotieren. Glücklicherweise fand ich auf beide Fragen eine positive Antwort, so dass ich knapp 1 Stunde später im Auto saß und die leeren deutschen Autobahnen befuhr. Natürlich bewaffnet mit reichlich Kaffee. Das Ganze führte in letzter Konsequenz zu einem 18 Stunden (Arbeits-)tag und dem altbekannten Gefühl, dass der Bahn ihre Fahrgäste absolut und vollkommen egal sind.

Nachtrag:

Ebenfalls sehr unschön . Im DB Navigator stand zunächst eine Verspätung von 20 Minuten, aus der dann 60, 120, 140 und schliesslich knappe 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges 160 Minuten wurden. Tut das wirklich Not ? Wie wäre es, einfach mal von “best case” Anzeige auf “worst case” umzuschalten ?

Aktualisiert: Überlebensratschläge für häufige Reisen mit der Deutschen Bahn

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Nach einigen konstruktiven Hinweisen (vielen Dank) habe ich meine Überlebensratschläge für häufige Reisen mit der Deutschen Bahn etwas überarbeitet und neu strukturiert.

Viel Spaß beim Lesen !

https://www.hyperpac.de/?p=1736

Deutsche Bahn: Nichts Genaues weiß man nicht

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bahnbauarbeiten Die Bahn unterhält mit der Website http://bauarbeiten.bahn.de ein Portal, auf dem sich Fahrgäste über Änderungen im Zugbetrieb aufgrund von Bauarbeiten informieren können. Soweit so gut. Die Informationen die das Portal zur Verfügung stellt sind recht umfangreich. Teilweise werden die Informationen direkt auf der Website präsentiert, teilweise werden PDF´s mit (zusätzlichen) Informationen angeboten. Übersichtlich und leicht verständlich geht meiner Meinung nach anders.

Am Wochenende allerdings habe ich auf der besagten Seite eine Auskunft gefunden, die an Ungenauigkeit und Beliebigkeit kaum zu überbieten ist (siehe Foto).

Schauen wir uns das doch mal im Detail an:

– 1. Satz => Aha. Mehrere Züge der Linien RE 1 und RB 20. Sind es denn jetzt 2 oder 3 oder 57 Züge ? Und ähhh welche Züge denn bitte genau ? Oder darf ich würfeln ?

– 2. Satz => Ich soll also die 26 – 37 Min. spätere Ankunft beachten. Ich frage mich ernsthaft, wer das ausgerechnet hat. Wahrscheinlich hat man 2 Busse losgeschickt und jeweils ein Bahnmitarbeiter saß darin um die Zeit zu stoppen. Schnellster Bus: 26 Minuten. Langsamster Bus: 37 Minuten. Ein normaler Mensch hätte 25 – 40 Minuten geschrieben oder sich gleich pauschal auf 40 Minuten festgelegt. Beides wäre aber unkorrekt. Was wohl passiert wenn der Bus nur 25 Minuten braucht ? Oder 38 Minuten ?

– 3. Satz, Teil 1 => Jetzt wird es ganz besonders kurios. Einige Bus fahren früher ab. Aha. Sind es die Selben wie in Satz 1 ? Wäre unlogisch, denn es ist eine andere Fahrrichtung.

– 3. Satz, Teil 2 => Diesmal sind es 22 – 39 Minuten, die die Busse eher abfahren. Interessant. Daraus lässt sich schliessen, dass a) die Busse von Erfurt nach Weimar 3 Minuten schneller sind als in Gegenrichtung und b) aber auch 2 Minuten langsamer sein können. Hatten wir in Satz 2 noch eine Zeitsspanne von 11 Minuten sind es inzwischen schon stattliche 17 Minuten.

– 4. Satz (Kotzgrenze erreicht) => Einige Busse fahren geringfügig später in Erfurt Hbf ab. Also ähhh jetzt komm ich nicht mehr mit. Hatte der Bahnitarbeiter der sonst die frühere / spätere Abfahrtszeit ermittelt hier keine Lust mehr und hat stattdessen einfach geringfügig angegeben ? Oder gab es ein Problem bei der Ermittlung des statistischen Mittels ?

Für mich bleibt nur eine Erkenntnis: ich habe weder eine Ahnung welche, noch wann die verf****** Busse abfahren !!!

Eisenbahnromantik

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Dank meines liebsten politischen Twitterers @wahl_beobachter bin ich auf die beiden Twitterinnen @KrohnCaroline und @KatringoesTria aufmerksam geworden, die unter http://eisenbahnromantik.wordpress.com einen wunderschönen Blog unter der Überschrift “Unter Zugzwang – die alltägliche Eisenbahnromantik – wir genießen das Leben in vollen Zügen.” betreiben (eine sehr treffende Überschrift wie ich übrigens finde).

Ich habe keine Zeit verschwendet und mich gleich mal mit einem Gastbeitrag aus meinem Bahncard 100 Experiment angebiedert ;-). Also schaut mal rein….ach ja, auf Twitter sind sie unter @Eisenbahnromant zu finden.

Überlebensratschläge für häufige Reisen mit der Deutschen Bahn

(only in german – sorry)

In meinem Artikel Bahncard 100 – das Experiment beginnt habe ich meine Erfahrungen aus einem Jahr intensiven Bahnfahrens niedergeschrieben. In dieser Zeit habe ich auch einige praktische Erfahrungen sammeln können, die ich hiermit weitergeben möchte. Einige der Tipps sind dabei nicht ganz so ernst gemeint und alle gehen davon aus, dass ihr wirklich viel Bahn fahrt.

Tipps für den / die Bahn-Vielfahrende(n)

0. Entspanne dich, atme tief ein und aus.

1. Ausrüstung

a) Kauf dir ein Smartphone, einen leistungsfähigen Zusatzakku und installiere den DB Navigator.
b) Idealerweise kauf dir ein zweites Smartphone, mit einem anderen Mobilfunkanbieter, so dass du eine höhere Wahrscheinlichkeit der Netzabdeckung im fahrenden Zug hast und somit dem DB Navigator eher Ergebnisse entlockst.
c) Stelle sicher, dass Smartphone und Zusatzakku immer vor Fahrantritt voll geladen sind.
d) Deponiere ein Ladegerät für Smartphone und Zusatzakku so, dass du es IMMER dabei hast.
e) Idealerweise hast du ein zweites Ladegerät dabei. Für alle Fälle und so.

2. Vorbereitung / DB-Navigator / Anzeigen und Durchsagen

a) Lerne die Bedienung des DB Navigators auswendig (inkl. aller möglichen Optionen). Du musst in der Lage sein innerhalb von 15 Sekunden 2 alternative Verbindungen herauszusuchen, während du mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug springst und nebenbei eine Waffe an den Kopf gehalten bekommst.
b) Wenn du dir eine Verbindung mit dem DB Navigator herausgesucht hast, mache einen Screenshot davon. Das hilft zum einen wenn du sehr vergesslich bist und dir Anschlusszüge oder Gleise nicht merken kannst. Zum anderen kannst du dir damit in empfangsschwachen Gebieten deine Verbindung nochmal vor Augen führen.
c) Wenn du masochistisch veranlagt bist, hast du zusätzlich das Kursbuch der Bahn für ganz Deutschland dabei. Für den Fall, dass das Mobilfunknetz ausfällt oder die Welt unter geht.
d) Vertraue keiner Anzeige, Durchsage oder Aussage der Deutschen Bahn. Egal wie positiv, negativ oder neutral diese sein mögen.
e) Prüfe immer mit dem DB Navigator nach.
f) Benutze die Sichtprüfung (“…ich kann meinen Anschlusszug schon (noch) sehen”.)
g) Die Durchsage “In XYZ werden alle Anschlusszüge erreicht” ist im besten Falle eine Theorie.

3. Sinnvolle Überbrückung und Nutzung von Wartezeiten

a) Nutze die Zeit ! 95% der Dinge die es an Bahnhöfen zu essen / trinken gibt sind ungesund und machen fett (schau mich an). Daher:
b) Lerne die Lage der Gleise zueinander. Sind Gleis 1 & 2 auf dem selben Bahnsteig oder Gleis 2 & 3 usw. ? Präge dir das unbedingt ein.
c) Gehe die Bahnsteige ab. Gibt es Abkürzungen um von Gleis X zu Gleis Y zu gelangen (Unterführungen, Rolltreppen, etc.). Und nein, Gleisüberquerungen gelten NICHT als Abkürzung.
d) Gibt es markante Dinge auf dem Bahnsteig, die sich leicht merken lassen und die du in Relation zu der Position der Türen des Zuges setzen kannst (Hinweisschilder, Raucherecken, Mülleimer) ? Sowas sichert dir im Zweifelsfalle einen Sitzplatz, weil du als Erster in den vollkommen überfüllten Zug einsteigen kannst (da du genau da stehst wo sich die Tür öffnet).
e) Setze die Ausstiegsseite des Zuges in Relation zur Lage der Gleise (Schritt 3b). Merke dir das ! Es hilft dir bei der Analyse, wie schnell und wie weit du rennen musst. Zudem kannst du dich im Zug lange bevor es durchgesagt wird an der richtigen Türöffnungsseite positionieren (Achtung in Frankfurt Hbf: die Züge wechseln gerne kurzfristig das Gleis, meißtens auf das Gegenüberliegende).
f) Gehe zum ersten Gleis. Stoppe die Zeit die du brauchst um von dort zum letzten Gleis zu kommen. Wiederhole das Ganze vom letzten zum ersten Gleis. Merke dir die Zeit und jetzt renne die selbe Strecke als wäre dir der Teufel persönlich auf den Fersen. Du brauchst länger als 2 Minuten ? Dann heißt es trainieren, trainieren, trainieren. Natürlich mit Gepäck (siehe auch Schritt 4).
g) Lerne den Bahnhof kennen. Wieviele Ein- / Ausgänge gibt es ? Wo ist der DB Schalter ? Das Reisezentrum ? Die DB Lounge ? Die Toiletten ? Taxistände ? Abfahrtsort von S-, U-Bahn und Nahverkehr ? Schließfächer ?
h) Suche die Schalter der einschlägigen Mietwagenfirmen. Prüfe ob du irgendwelche Rabatte oder Sonderangebote aufgrund deines Bahntickets / Bahncard / was auch immer bekommst. Kläre ab, was du zur Anmietung eines Fahrzeuges benötigst (Kreditkarte, etc.) und führe dies zukünftig immer bei dir.

4. Gepäck

a) Optimiere dein Gepäck ! Lass alles zu Hause was du nicht unbedingt brauchst. Packe lieber etwas Warmes zum Anziehen ein (und etwas Gesundes zum Essen und Trinken).
b) Idealerweise hast du kein Gepäck und alles “am Mann”.
c) Du hast nur ein Gepäckstück. Dieses lässt dir aber beide Hände frei (Rucksack, Umhängetasche) und du kannst damit sehr schnell rennen.
d) Du hast 2 Gepäckstücke. Schlecht. Siehe 4a und 4b.
e) Gut, also doch 2 Gepäckstücke. Nr. 1 muss unbedingt den Bedingungen aus 4b entsprechen. Nr. 2 ist idealerweise ein IATA Maßen entsprechendes Handgepäckstück mit gut funktionierenden Rollen und ausziehbarem Griff. Du musst damit genauso schnell rennen können wie in 4b. Wenn die Rollen beim Rennen den Boden nicht berühren sondern das Gepäckstück hinter dir her fliegt, ist das ein Zeichen für die richtige Renngeschwindigkeit. Wenn du damit Personen mehr oder weniger “berührst” dann brülle ein lautes Entschuldigung. Renne aber unbedingt unvermindert weiter (Darwin…).
f) Koffer. Fahre mit dem Auto oder lass dich fahren. Alternativ kannst du auch 2 oder mehr Stunden Puffer einplanen, je nach Dringlichkeit deiner pünktlichen Ankunft. Koffer lassen sich im kompletten Reiseprozess mit der Bahn extrem schwer handhaben und deine Anschlusszüge kannst du gleich abhaken.

5. Verhalten im Zug

a) Verzichte auf eine Sitzplatzreservierung, maßlos überteuert und braucht kein Mensch. Ausnahme: für den Zug wird eine “voraussichtlich starke Auslastung” angezeigt. Dann erspart dir die Sitzplatzreservierung relativ sicher eine stehende Reise.
b) Lies dir die Reservierungsanzeige am Sitzplatz genau durch. Für welche Teilstrecke ist der Platz reserviert ? Beispiel: Dein ICE fährt von Basel nach Berlin. Du nutzt die Teilstrecke Karlsruhe – Frankfurt Hbf. Die Reservierungsanzeige zeigt an: Frankfurt Hbf – Berlin. Folglich kannst du bequem von Karlsruhe bis Frankfurt auf dem reservierten Platz sitzen.
c) Frage Leute, die ihr Gepäck auf dem freien Sitz neben sich platziert haben, freundlich aber bestimmt, ob der Platz noch frei sei. 98% sagen Ja. Biete ihnen an, dass Gepäck in die dafür vorgesehenen Fächer über den Sitzen zu verstauen.
d) Setz dich in Abteile. In 99% der Abteile ist immer noch mindestens ein Platz frei. Einfach Tür aufschieben und rein.
e) Sei hilfsbereit. Ziemlich viele Menschen benehmen sich in Zügen wie Arschlöcher. Dabei wärst du selbst auch dankbar, wenn dir jemand mit deinem unmenschlichen Gepäck / Kinderwagen / Rollstuhl / Krücken hilft.
f) Kenne und lerne die Strecke deines Zuges inkl. aller Unterwegshalte. Das kleine Faltblatt (ich glaube es heißt Reiseplan und liegt in der Regel (haha) auf mehr oder weniger jedem Sitz) ist dir ein guter Lehrer. Schau dir auch die Entfernungs- und Zeitangaben zwischen den Halten an.

6. Umsteigen und Anschlusszüge

a) Lerne Gleis, Zugnummer deines Anschlusszuges und die zur Verfügung stehende Zeit zum Umsteigen auswendig.
b) Berechne bei Verspätung wieviel Zeit dir wirklich zum Umsteigen bleibt und wie groß die Distanz zwischen Gleis X und Gleis Y ist.
c) Beim allem über 3 Gleise und unter 5 Minuten renne. Immer !
d) Verinnerliche die Informationen aus Schritt 3 und wende sie an.
e) Ist dein Umsteigebahnhof ein Kopfbahnhof ohne Abkürzungen, dann gehe bereits 10 Minuten vor Ankunft an das vordere Ende des Zuges (Fahrtrichtung) und positioniere dich direkt vor der Tür auf der Ausstiegsseite. Das spart dir bei langen ICE´s locker 100 – 150m die du weniger rennen musst.
f) Ist dein Umsteigebahnhof ein Durchgangsbahnhof, dann positioniere dich bereits 10 Minuten vor Ankunft an einer Tür auf der Ausstiegsseite. Hast du gründlich gearbeitet in Schritt 3 wählst du zudem eine Tür die am nächsten zum Zielgleis liegt (z.B. bei Bahnhöfen mit Abgängen an beiden Enden des Gleises).
g) Benutze den DB Navigator häufig und prüfe auch kurz vor Ankunft auf Neuigkeiten.
h) Wenn es knapp wird…erstmal rein in den Zug, Wagen egal. Um deinen Sitzplatz, Bordbistro oder die Fahrkarte kannst du dich immer noch kümmern (Achtung: im Nahverkehr solltest du idealerweise schon eine Fahrkarte haben oder SOFORT zum Zugbegleiter mit deiner Verspätungsgeschichte gehen).
i) Während du durch den Bahnsteig rennst versuche ein Auge auf die Anzeigentafeln und ein Ohr auf die Durchsagen zu richten. Manche Gleiswechsel passieren wirklich erst um 5 vor 12 und du willst nicht zum falschen Gleis rennen. Wirklich nicht.
j) Bevor du in den Zug einsteigst wirft immer einen schnellen Blick auf die Zugnummer, idealerweise auf die, die in einem der Zugdisplays angezeigt wird. Notfalls tuts auch die Anzeige über dem Gleis (dann kann es dir allerdings passieren, dass vor dir noch ein anderer Zug steht als angezeigt wird).

to be continued…

bike trail on the future ICE track – part 1

The Deutsche Bahn AG ist currently constructing a new ICE track from Erfurt to Nuernberg. When it´s finished in 2017 it will reduce the total traveling time from Berlin to Munich to something around 4 hours. Right now you need approximately 8 hours. The project started in 1996, got interrupted in 1999 and was continued in 2002.

Read more about the track at Wikipedia (only in German) :

http://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfahrstrecke_N%C3%BCrnberg%E2%80%93Erfurt

The track passes Ilmenau in the east and is nearly finished up to Erfurt – only the rails are missing. Some kilometers south of Ilmenau, in the small village Langewiesen the track ends. From there a big bridge will push the track forwards which is currently under construction.

I visited the construction site several times and got the idea, that it would be a great route for a bike trip. I tested some parts of the track with my bike and came to the conclusion that a trip on the whole track from Ilmenau (Langewiesen) to Erfurt needs some good preparation. Nearly all of the bridges are blocked (and I mean really blocked) so you have to go through the valleys and all the tunnels are blocked too, so you have to go over the top. Sounds exhausting (and it is) but the bigger problem is, that there are no direct paths leading through the valleys or over the tops. I lost the way more than once when I looked for alternatives. So I decided to use Google Earth to have an all-time overview. It proved as a good and necessary idea. Besides that I used my Garmin Forerunner 205 GPS watch to trace my trail – you can see the route in Google Earth below.

The track is covered by a combination of rough gravel and more capillary gravel. Riding on the first is sometimes a little bit tough and you really need to have a good hold on the steering, the second is much more comfortable although you are much faster on the rough gravel.

I felt pretty much motivated when starting the trip on a sunny day in late July. But I underestimated one thing – the weather. With nearly 35 degress it was way to hot for a trail like this. Normally I like riding when it´s that hot but the up and down through the valleys and over the tops consumed more of my power than I expected. There was no alternative apart from splitting the route in 2 parts. So I left the track next to Arnstadt and used the train back to Ilmenau.

My conclusion to the first part is a little bit divided. On one hand it was a damn hard and – especially after the third detour through a valley to get across a blocked bridge – demotivating trip. But on the other hand it was a great moment standing on the top after the last blocked tunnel and having a great view over the lowlands towards Arnstadt and Erfurt, knowing that the most hazardous part lies behind me.

Hopefully I´ll have the chance to ride the 2nd part before the winter comes.

From this point I started my trail with direction to Erfurt :

30082008 auf einer größeren Karte anzeigen

>>> Link to the complete map in Google

bike trail pic 1

Entry point in Langewiesen. The picture shows the construction site for the bridge.

bike trail pic 1

And the view in the different direction, still at the entry point in Langewiesen. That´s the first view you´ll get when you start your trail.

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A (blocked) bridge next to Wümbach, the highest on the whole trail, so the largest valley to cross.

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Looking back on the last blocked bridge, with nature taking back its original ground. No wonder, 12 years after the construction of the track started.

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A view from the top of the first blocked tunnel. On the right you can see the Autobahn A71. At the horizon the next blocked tunnel is waiting for you.

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Cars and trains altogether. But where the hack are the trains ? The 2 tubes on the left side are for the cars on the Autobahn A71, the right tube is empty, blocked and forsaken.

bike trail pic 1

And that´s the view you´ll love. It´s after the last blocked tunnel (on the first part of the track) and leads you straight into the lowlands from Arnstadt up to Erfurt.

bike trail pic 1

With this device I traced the route via GPS. It has many additional features for training.