Schlechter Service von seiner besten Seite – eine Reise in der 1. Klasse der Deutschen Bahn

(only in german – sorry)

Zunächst ein kleines Vorwort: im folgenden Beitrag werden Erbsen gezählt und Kleinigkeiten hochstilisiert. Der oder die Lesende möge dies bitte bedenken.


Ich fahre selten 1. Klasse. Genau genommen eigentlich nie, da ich es unter den Gesichtspunkten Servicequalität / Mehrwert / Kosten für extremste Geldverschwendung halte. Außer natürlich, mein Bahn Bonus Punktekonto hat wieder einmal schwindelerregende Höchststände zu verzeichnen und ich auf der Suche nach einer sinnvollen Prämie (abgesehen von den Spendenmöglichkeiten) am 500 Punkte teuren “Upgrade in die 1. Klasse” nicht vorbeikomme. Das liegt u.a. daran, dass der Einlöse- und Buchungsprozess für diese Prämie so herrlich einfach ist. Dafür ein Lob an die Bahn.

Die bereits erwähnten Höchststände sorgen also dafür, dass ich in letzter Zeit doch öfters 1. Klasse fahre. Leider reift in mir immer mehr die Erkenntnis, dass selbst die 500 Bahn Bonus Punkte dafür zu schade sind. Das hat im Wesentlichen 2 Gründe:

1.) Ein Ticket der 1. Klasse beinhaltet eine Sitzplatzreservierung. Soweit so gut. Dumm nur, wenn der komplette Zugteil feht, in dem sich der reservierte Sitzplatz befindet. Für einen gescholtenen Bahnfahrer ist das nichts Ungewöhnliches und ehrlich gesagt habe ich sogar ein gewisses Maß an Verständnis dafür, dass das eben mal passieren kann. Wofür ich hingegen kein Verständnis habe ist, dass weder Anzeigetafel noch Durchsage am Bahnhof diese Tatsache erwähnten. Wenigstens eine Durchsage im Zug hätte ich erwartet, eigentlich nicht zu viel verlangt für ein Ticket, dessen zu mindestens theoretischer Preis bei 209,- EUR lag. Bekommen habe ich eine flappsige Aussage der Zugbegleiterin, dass es der 2. Zugteil heute nicht geschafft hätte. Ach und übrigens, dass WLAN hat es heute auch nicht geschafft.

2.) Die Ost-Verschwörungstheorie! Kennt ihr das? Bedienung am Platz, kleine Snacks, manchmal wird mir sogar die Zeitung gereicht. Standard in der 1. Klasse. Im ICE Sprinter, irgendwo zwischen NRW, Hessen und Bayern klappt das ganz gut. Kaum steige ich aber in einen der ICE´s ab Frankfurt in Richtung Osten – denkste! Zunächst mal gibt es keine Snacks. Zeitungen je nach Vorrat, meißtens aber eher dürftig bis gar nicht. Und Bedienung am Platz? Wenn ich Glück habe, verirrt sich ein Zugbegleiter mehr oder weniger kurz vor oder nach Fulda aus diesem Zwecke in die 1. Klasse. Zur Erinnerung – von Frankfurt Hbf bis Fulda fährt der Zug ziemlich genau eine Stunde.

Und wo ist jetzt die Verschwörung? Nun, bereits als Reisender der Holzklasse konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es in den Zügen gen Osten gern ein bisschen weniger sein darf.  Zum Beispiel weniger Zugbegleiter, weniger (keine) Ansagen auf Englisch, weniger Warten auf Anschlusszüge. Das setzt sich also tatsächlich bis in die 1. Klasse fort und macht mich nachdenklich. Sind alle Reisende in Richtung Osten Passagiere 2. Klasse? Sind das Überbleibsel des Sozialismus, der klassenlosen Gesellschaft der Arbeiter und Bauern?

Ich weiß es nicht. Was ich aber inzwischen weiß ist, dass im ICE Sprinter mind. 3 Zugbeleiter sich um Passagiere der 1. Klasse kümmern. Nach meinem Empfinden mehr oder weniger exklusiv. In meinem ICE gen Osten war es genau ein Zugbegleiter, der nicht exklusiv dafür abgestellt war. Ich bezahle also 500 Punkte oder das Doppelte meines normalen Fahrpreises für einen Service, den ich dann nur auf 50% meiner Reise tatsächlich bekomme.

Lustigerweise flatterte vor wenigen Tagen die kostenlose Probe-Bahncard 50 für die 1. Klasse in Haus…ich glaube, so wird das nix mit uns liebe Bahn.


Update: Nach einer kleinen Beschwerde beim Kundendialog der Bahn habe ich meine 500 Bahn Bonus Punkte gutgeschrieben bekommen.

Differenzierte Flexpreise – warum dein ICE plötzlich teurer ist

(only in german – sorry)

Wer viel Bahn fährt und seine Tickets häufig online kauft, kennt das sicherlich. Ich jedenfalls klicke mich praktisch blind durch den Buchungsvorgang. Auch dem Preis schenke ich keine große Beachtung. Meine Verbinungen sind immer gleich teuer, Sparpreise gibt es entweder aufgrund der Auslastung oder durch die Nutzung eines ICE-Sprinters nie.

Kürzlich allerdings passierte das Unglaubliche. Meine übliche Verbindung war plötzlich teurer geworden. Also noch teurer als sonst. Und das innerhalb von 2 Tagen. Dienstags fuhr ich noch für 62,50 EUR (mit BC50 Rabatt) von Erfurt nach Düsseldorf. Donnerstags kostete die Fahrt von Düsseldorf nach Erfurt plötzlich 64,25 EUR (ebenfalls mit BC50 Rabatt). Eine Woche vorher hatte ich – genau wie für die Hinfahrt – noch 62,50 EUR bezahlt.

Was war passiert? Hatte ich eine neuerliche Preiserhöhung im Fernverkehr verschlafen? Den falschen Zug ausgewählt? Die goldene Kloschüssel dazu bestellt?

Nun, wie sich nach der Kontaktaufnahme mit dem Twitter Team der Bahn herausstellte, hatte ich alles richtig (nämlich so wie immer) gemacht. Aber die Bahn hat – zumindestens für mich heimlich, still und leise – ein System namens differenzierter Flexpreis eingeführt. Ich darf an dieser Stelle einmal zitieren:

Die DB weitet zunächst für ein Jahr ihren Test zum differenzierten Flexpreis national aus. Seit August testet die DB auf den Strecken Frankfurt/Main–Köln und München–Nürnberg Flexpreise, die sich tageweise in der Höhe leicht unterscheiden. Mit dem Test untersucht die DB, ob durch unterschiedliche Preishöhen im Flexpreis mehr Fahrgäste gewonnen und eine bessere Lenkung der Nachfrage erreicht werden können.

http://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/12276904/p20160930.html?dbkanal_006=L01_S01_D001_KTL0005_dialog-standard_LZ01

Puhhh, da musste ich erstmal tief durchatmen. Ruinieren mich die 1,75 EUR mehr? Nein, auf keinen Fall. Frustrieren mich die 1,75 EUR? Aber ja doch!

Und dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Rechne ich den Preis ohne BC50 Rabatt ganz platt um, schafft es die Bahn doch tatsächlich auf (gerundete) 0,31 EUR pro Kilometer. Das ist schon krass wenn man bedenkt, dass der offizielle Auto-Verrechnungssatz in Deutschland bei 0,30 EUR/km liegt. Und dann wäre da die Sache mit dem “mehr Fahrgäste gewinnen”. Wenn die Verbindung Frankfurt/Main – Köln eine Sache nicht gebrauchen kann, dann sind es (noch) mehr Fahrgäste. Zu den Hauptverkehrszeiten sind die ICEs rappelvoll, manchmal mehr als das.

Bleibt noch die “bessere Lenkung der Nachfrage”. Nun liebe Bahn, wie viele andere Unternehmen auch, kennt ihr eure Kunden nicht allzu gut. Ihr versucht sie gerade mit verschiedenen Maßnahmen kennenzulernen. Das finde ich gut. Aber auf der Verbindung Franfurt/Main – Köln könnt ihr euch das sparen. Jeder Blinde mit Krückstock erkennt, dass die Leute in dem ICE nicht zum Spaß durchs Land fahren. Sondern 98% sind pendelnde Geschäftsreisende oder geschäftsreisende Pendler. Und deren Nachfrage könnt ihr mit 1,75 EUR nicht lenken. Die benutzen die Züge, weil die ziemlich gut ins deutsche Arbeitsbeginn- / Feierabendschema passen. Ihr könnt doch nicht ernsthaft annehmen, dass diese Leute wegen 1,75 EUR eine andere Verbindung nehmen?!? Meine kühne Vermutung ist, dass 90% der Leute ihre Fahrscheine nicht einmal selbst bezahlen (sondern ihre ArbeitsgeberInnen). Und die 10%, die ihre Fahrscheine selbst zahlen (so wie ich), verärgert ihr mit einem kleinen, unnötigen Detail.

Man könnte auch sagen, gleiche Leistung zu einem höheren Preis. Was soll das?

Warum die Bahn immer noch unfähig ist

2016-10-05-18-56-08(only in german – sorry)

Ich habe schon lange nicht mehr über die Deutsche Bahn geschrieben. Hauptsächlich weil ich in letzter Zeit primär Auto gefahren bin. Woran die Bahn nicht ganz unschuldig ist, zumindestens was ihre Servicequalität und Pünktlichkeit aus dem Jahre 2015 angeht. Aber neues Jahr, neues Glück und in 2016 gab es bisher wenig Grund zur Klage.

Heute allerdings hat die Bahn wieder einmal gezeigt, dass man immer noch ein Kandidat für “fix the basics” ist. Was war passiert ? Nun, nichts Außergewöhnliches und genau das macht es so schlimm. Eine Rollstuhlfahrerin inklusive 2 Begleitpersonen wollte den ICE 729 besteigen und hatte für ihre Reise entsprechende Sitzplätze in Wagen 25 reserviert. Dumm nur, dass der Zugbegleiter offensichtlich weder wusste wo sich Wagen 25 noch der speziell für RollstuhlfahrerInnen konzipierte Bereich befindet. Also wurde die Dame mit Hilfe der recht rustikalen Einstiegsrampe in den Gang zwischen Wagen 23 und 22 befördert, wo sie auch den Rest der Reise verbringen sollte. Übrigens sollten auch ihre 2 Begleitpersonen stehen (bleiben). Bereits zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir – what the fuck – der Zug fährt bis 300km/h und schaukelt dabei recht ordentlich, das kann der Zugbegleiter nicht ernst meinen. Glücklicherweise stürmte genau in diesem Moment seine wesentlich jüngere Kollegin herbei und erkläre mit schlichten aber eindringlichen Worten, dass die Rollstuhlfahrerin an ihrem jetzigen Aufenthaltsort nicht bleiben kann. Welch Wunder ! Also wurde erneut die rustikale Rampe organisiert, die Rollstuhlfahrerin aus dem Waggon bugsiert, zu ihrem eigentlich Waggon gebracht und dort – natürlich wieder mit der rustikalen Rampe – in den Zug befördert. Und schwups hatte der ICE 10 Minuten Verspätung (Unfähigkeit wird bei der Bahn übrigens mit “Verspätung eines vorausfahrenden Zuges” übersetzt – siehe Bild).

Vielleicht gehts nur mir so, aber an Stelle der Rollstuhlfahrerin wäre ich mir ganz schön verarscht vorgekommen.

Ein ICE Ticket ohne City-Ticket

(only in german – sorry)

Das Twitter Team der Deutschen Bahn (@DB_Bahn) hat es sicherlich nicht leicht. Es muss nicht nur unzählige Fragen von Reisenden, die im Tarif- und Servicedschungel der Bahn untergegangen sind, beanworten, sondern auch recht häufig den in Form von wütenden Tweets kundgetanen Ärger von Reisenden ertragen. Dabei ist das Twitter Team die mit Abstand fähigste Einheit im Konzern der Deutschen Bahn. Meine Fragen wurden immer schnell und kompetent beantwortet.

So auch gestern, als ich mich fragte, warum mein 42,- EUR teures, ICE Bahncard 50 Ticket kein Cityticket enthielt. Denn das Cityticket ist an sich eine schöne Sache. Man muss sich in fremden Städten keine Gedanken über den Tarifdschungel des örtlichen Nahverkehrs machen, denn das ICE Ticket mit Cityoption gilt als Fahrschein bis zum Zielort innerhalb einer Stadt. Meine naive Annahme war, dass dies auch auf die Straßenbahnlinie vom Schnell-Fahrstrecken-Bahnhof Siegburg/Bonn nach Bonn Hauptbahnhof zutrifft. Denn das ist schliesslich die einzige Existenzberechtigung dieser Straßenbahnlinie – die Verbindung zwischen dem Bonner Hauptbahnhof, der nicht an das 300km/h ICE Netz angebunden ist, und dem Siegburger Bahnhof.

Doch dem war nicht so. Die grundsätzlichen Voraussetzungen (nachzulesen hier: http://www.bahn.de/p/view/bahncard/vorteile/cityticket.shtml) hatte ich erfüllt. Also musste das vrsbonnsiegburgTwitter Team Licht ins Dunkel bringen. Und das taten sie dann auch (siehe Bild). Ich hatte zwar keine Ahnung was die genauen Ausdehnungen von Tarifgebiet 2600 sind, aber der Zusatz Stadtgebiet Bonn sagte mir, dass Siegburg/Bonn wohl nicht dazu gehört. Dumm. Ich gebe zu, dass es sich hierbei um eine Kleinigkeit handelt, die in keinem Verhältnis zu den vielen großen Problemen steht, die die Bahn hat. Ärgerlich bleibt es trotzdem und ein weiteres Indiz dafür, dass die ICE Schnellfahrstrecken mehr ein Prestigeprojekt sind / waren anstatt eines Mobilitätsförderers.

 

Eisenbahnromantik

(only in german – sorry)

Dank meines liebsten politischen Twitterers @wahl_beobachter bin ich auf die beiden Twitterinnen @KrohnCaroline und @KatringoesTria aufmerksam geworden, die unter http://eisenbahnromantik.wordpress.com einen wunderschönen Blog unter der Überschrift “Unter Zugzwang – die alltägliche Eisenbahnromantik – wir genießen das Leben in vollen Zügen.” betreiben (eine sehr treffende Überschrift wie ich übrigens finde).

Ich habe keine Zeit verschwendet und mich gleich mal mit einem Gastbeitrag aus meinem Bahncard 100 Experiment angebiedert ;-). Also schaut mal rein….ach ja, auf Twitter sind sie unter @Eisenbahnromant zu finden.

Eine Fahrradtour auf der neuen ICE Schnellfahrstrecke Ilmenau – Arnstadt – Erfurt – Teil 2

(only in german – sorry)

Knappe 5 Jahre hat es gedauert, bis ich endlich den zweiten Teil meiner Fahrradtour auf der neuen ICE Schnellfahrstrecke machen konnte (zum ersten Teil geht es hier: http://www.hyperpac.de/?p=1662). Während ich beim letzten Mal von Ilmenau (Langewiesen) bis nach Arnstadt gefahren bin, habe ich diesmal den Teil Erfurt Hauptbahnhof bis Arnstadt in Angriff genommen (siehe Karte).

Und in den vergangenen 5 Jahren hat sich einiges getan. An der gesamten ICE Strecke wird heftig gebaut, schliesslich soll bereits im Jahr 2015 der Testbetrieb und ein Jahr später der Regelbetrieb starten. Auf einem großen Teil der Strecke sind bereits die Betonfundamente für den Gleiskörper angebracht auf dem es sich – trotz kleinerer Spalten – hervorragend fahren lässt. An einigen Stellen liegen auch schon Gleise, die behindern aber beim Fahren nicht. Als Einstiegspunkt habe ich den Abzweig der bisherigen von der neuen ICE Strecke gewählt, kurz vor Erfurt Bischleben. Die dort neu gebaute Eisenbahnbrücke in der Farbe blau (weithin sichtbar) ist ein idealer Ausgangspunkt. Startet man also ab hier Richtung Süden (Arnstadt / Ilmenau), erlebt man nur wenige hundert Meter später das erste, kleine Abenteuer. Ein ca. 300-400m langer Tunnel der nur darauf wartet, durchfahren zu werden. Lustigerweise habe ich ungefähr in der Hälfte des Tunnels einen anderen Fahrradfahrer getroffen der mir entgegenkam. Verrückt.

Danach geht es erstmal längere Zeit gerade aus, bevor die erste (leider immer noch) blockierte Brücke auf einen wartet. Hier heißt es zum ersten Mal Taldurchquerung inkl. Fluss. Der Fluss war dann auch doch etwas tiefer als erwartet. Wer also nicht nass werden will, sollte sich schon mal eine Alternativroute ausdenken. Aufgrund der zahlreichen Baustelleneinfahrten kommt an an vielen Stellen wieder auf die Route zurück.

Unten findet ihr noch ein paar Bilder der Tour !


Bike Trail Part 2 / Fahrradtour Teil 2 auf einer größeren Karte anzeigen

Hier noch einige Bilder von der Tour:

 

Eine Fahrradtour auf der neuen ICE Schnellfahrstrecke Ilmenau – Arnstadt – Erfurt – Teil 1

(this is the german translation of this article – http://www.hyperpac.de/?p=18)

Vor knapp 5 Jahren, im Juli 2008, habe ich eine Fahrradtour auf einem Teil der zukünftigen ICE Schnellfahrstrecke VDE 8.1 unternommen. Die Tour führte mich damals von Ilmenau bis nach Arnstadt – zu einer Zeit, als die komplette Bahntrasse im tiefen Schlaf verweilte. Vor wenigen Tagen habe ich es endlich geschafft (jaja, ich habe 5 Jahre dafür gebraucht) den zweiten Teil der Route zu bereisen. Diesmal von Erfurt Hbf bis nach Arnstadt. Aus diesem Grunde habe ich mich entschieden, den alten Artikel aus dem Jahre 2008 ins Deutsche zu übersetzen (keine Ahnung warum ich das damals auf englisch geschrieben habe) und ein paar kleine Editierungen vorzunehmen. In wenigen Tagen folgt dann auch der Bericht vom zweiten Teil der Tour. Viel Spaß beim Lesen !

Erstmals veröffentlicht am 11.09.2008:

Die Deutsche Bahn AG baut momentan an einer neuen ICE Strecke von Erfurt nach Nürnberg. Wenn die Strecke im Jahr 2017 fertig gestellt ist, wird sich die Reisezeit zwischen Berlin und München auf etwas unter 4 Stunden verkürzen. Momentan dauert es ungefähr 8 Stunden. Das Projekt wurde im Jahr 1996 gestartet, 1999 unterbrochen und erst 2002 fortgeführt.

Mehr Informationen zur Strecke gibt es bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfahrstrecke_N%C3%BCrnberg%E2%80%93Erfurt

Die Strecke passiert Ilmenau im Osten und ist bis Erfurt fast fertiggestellt. Es fehlen nur noch der Oberbau, Fundamente und Gleise. Ein paar Kilometer südlich von Ilmenau – in dem kleinen Ort Langewiesen – endet die Strecke momentan. Dort wird eine riesige Brückenkonstruktion das Tal überspannen, die sich momentan allerdings noch im Bau befindet.

Ich habe die Baustelle viele Male besucht und dabei ist mir die Idee gekommen, dass es eine hervorragende Route für eine Fahrradtour wäre. Ich habe einige Abschnitte mit meinem Fahrrad getestet und kam zu der Erkenntnis, dass eine Tour von Ilmenau (Langewiesen) bis Erfurt eine gute Vorbereitung braucht. Nahezu alle Brücken und Tunnel sind blockiert, so dass man entweder durchs Tal oder über den jeweiligen Berg fahren muss. Klingt anstrengend – und das ist es auch – doch das viel größere Problem ist, dass es keine direkten Wege durch die Täler bzw. über die Berge gibt. Bei meinen Testfahrten habe ich mich mehrmals verfahren und damit war klar, dass es ohne eine Karte nicht gehen wird. Ich habe mich schliesslich dazu entschlossen, mir mit Hilfe von Google Earth einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Das hat sich auch als notwendig herausgestellt. Außerdem habe ich mir eine Garmin Forerunner 205 GPS Uhr besorgt, mit deren Hilfe ich die Tour nachverfolgen konnte. Das Ergebnis seht ihr auf der Google Earth Karte unten.

Die Strecke selbst ist eine Kombination aus groben und etwas feinerem Schotter. Die Fahrt auf Ersterem war am Anfang etwas schwierig und erforderte eine ordentliche Stabilität am Lenker. Auf Zweiterem war die Fahrt dann wesentlich komfortabler, allerdings auch bedeutend langsamer.

Ich war hoch motiviert als ich die Tour an einem sonnigen Tag Ende Juli startete. Allerdings hatte ich eine Sache unterschätzt – das Wetter. Mit knapp 35 Grad war es viel zu heiß für eine Tour wie diese. Normalerweise mag ich Radfahren wenn es heiß ist, aber das Hoch und Runter über Berge und durch Täler zehrte an meinen Kräften. Daher hatte ich keine andere Wahl, als die Tour in 2 Teile zu teilen. Und so verließ ich die Strecke in der Nähe von Arnstadt und fuhr mit dem Zug zurück nach Ilmenau.

Mein Fazit vom ersten Teil der Tour ist ein wenig gespalten. Auf der einen Seite war es eine richtig anstrengende, aber nach dem dritten Umweg durch ein Tal um eine blockierte Brücke zu umfahren, auch demotivierende Tour.  Auf der anderen Seite war es ein sehr schöner Moment, den herrlichen Ausblick über das Flachland um Arnstadt und Erfurt genießen zu können, nachdem ich den letzten blockierten Tunnel mittels Umweg über den Berg überwunden hatte.

Hoffentlich schaffe ich es, den zweiten Teil der Tour zu fahren bevor der Winter kommt.

Das war mein Ausgangspunkt in Richtung Erfurt:


30082008 auf einer größeren Karte anzeigen

>>> Link zur kompletten Google Karte

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Startpunkt in Langewiesen. Auf dem Bild ist die Baustelle für die Brücke zu sehen.

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Und hier der Blick in die andere Richtung vom Startpunkt Langewiesen.

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Eine blockierte Brücke in der Nähe von Wümbach. Es war die Höchste auf der Tour, also auch das größte Tal was es zu durchfahren galt.

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Ein Blick zurück auf die eine blockierte Brücke. Nach 12 Jahren Bauzeit erobert die Natur langsam die Strecke zurück.

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Ein Ausblick von der Spitze des ersten blockierten Tunnel. Auf der rechten Seite sieht man die Autobahn A71. Am Horizont wartet schon der nächste blockierte Tunnel.

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Autos und Züge friedlich vereint. Aber wo sind nur die Züge ? Die 2 Röhren links sind für die Autobahn A71, die Röhre rechts ist leer, blockiert und verlassen.

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Und das ist der Ausblick zum Verlieben. Man hat den letzten blockierten Tunnel hinter sich gebracht und von hier an führt die Tour direkt ins Flachland von Arnstadt bis Erfurt.

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Mit dieser Garmin GPS Uhr konnte ich die Route nachverfolgen. Sie hat noch einige Zusatzfunktionen für regelmässiges Training.

bike trail on the future ICE track – part 1

The Deutsche Bahn AG ist currently constructing a new ICE track from Erfurt to Nuernberg. When it´s finished in 2017 it will reduce the total traveling time from Berlin to Munich to something around 4 hours. Right now you need approximately 8 hours. The project started in 1996, got interrupted in 1999 and was continued in 2002.

Read more about the track at Wikipedia (only in German) :

http://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfahrstrecke_N%C3%BCrnberg%E2%80%93Erfurt

The track passes Ilmenau in the east and is nearly finished up to Erfurt – only the rails are missing. Some kilometers south of Ilmenau, in the small village Langewiesen the track ends. From there a big bridge will push the track forwards which is currently under construction.

I visited the construction site several times and got the idea, that it would be a great route for a bike trip. I tested some parts of the track with my bike and came to the conclusion that a trip on the whole track from Ilmenau (Langewiesen) to Erfurt needs some good preparation. Nearly all of the bridges are blocked (and I mean really blocked) so you have to go through the valleys and all the tunnels are blocked too, so you have to go over the top. Sounds exhausting (and it is) but the bigger problem is, that there are no direct paths leading through the valleys or over the tops. I lost the way more than once when I looked for alternatives. So I decided to use Google Earth to have an all-time overview. It proved as a good and necessary idea. Besides that I used my Garmin Forerunner 205 GPS watch to trace my trail – you can see the route in Google Earth below.

The track is covered by a combination of rough gravel and more capillary gravel. Riding on the first is sometimes a little bit tough and you really need to have a good hold on the steering, the second is much more comfortable although you are much faster on the rough gravel.

I felt pretty much motivated when starting the trip on a sunny day in late July. But I underestimated one thing – the weather. With nearly 35 degress it was way to hot for a trail like this. Normally I like riding when it´s that hot but the up and down through the valleys and over the tops consumed more of my power than I expected. There was no alternative apart from splitting the route in 2 parts. So I left the track next to Arnstadt and used the train back to Ilmenau.

My conclusion to the first part is a little bit divided. On one hand it was a damn hard and – especially after the third detour through a valley to get across a blocked bridge – demotivating trip. But on the other hand it was a great moment standing on the top after the last blocked tunnel and having a great view over the lowlands towards Arnstadt and Erfurt, knowing that the most hazardous part lies behind me.

Hopefully I´ll have the chance to ride the 2nd part before the winter comes.

From this point I started my trail with direction to Erfurt :

30082008 auf einer größeren Karte anzeigen

>>> Link to the complete map in Google

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Entry point in Langewiesen. The picture shows the construction site for the bridge.

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And the view in the different direction, still at the entry point in Langewiesen. That´s the first view you´ll get when you start your trail.

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A (blocked) bridge next to Wümbach, the highest on the whole trail, so the largest valley to cross.

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Looking back on the last blocked bridge, with nature taking back its original ground. No wonder, 12 years after the construction of the track started.

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A view from the top of the first blocked tunnel. On the right you can see the Autobahn A71. At the horizon the next blocked tunnel is waiting for you.

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Cars and trains altogether. But where the hack are the trains ? The 2 tubes on the left side are for the cars on the Autobahn A71, the right tube is empty, blocked and forsaken.

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And that´s the view you´ll love. It´s after the last blocked tunnel (on the first part of the track) and leads you straight into the lowlands from Arnstadt up to Erfurt.

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With this device I traced the route via GPS. It has many additional features for training.